Pädagogisches Selbstverständnis

Unser pädagogisches Selbstverständnis baut auf einem Zitat von Hermann Hesse auf:
„Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihe und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.“

Wir sehen unsere vorrangige Aufgabe zum einen darin, die Kinder in ihren Entwicklungsschritten zu begleiten und zu unterstützen und zum anderen, ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu geben.

Wir schätzen Kinder als eigene Persönlichkeiten und nehmen jedes Einzelne mit all seinen Fragen, Äußerungen Gefühlen, Stärken, Schwächen und Eigenarten wahr. Wir begleiten und unterstützen, motivieren und beobachten die Kinder mit großer Aufmerksamkeit.

Wir essen gemeinsam, beteiligen die Kinder an den vorbereitenden Tätigkeiten, sie lernen, sich an- und auszuziehen, wir singen, schauen Bücher an etc.. Die Kinder lernen so, im Rahmen der alltäglichen Dinge des Lebens, die Welt zu verstehen. Durch selbstständiges Ausprobieren bilden sie sich in jeder Sekunde, Minute und Stunde.

Das tägliche Beisammensein, das Miteinander und die Kommunikation untereinander, fördert die Rücksichtnahme, die Toleranz und die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber, dadurch aber auch die eigene Konfliktfähigkeit. Die Kinder sollen sich als Teil einer Gruppe erleben.

Wir sind selbstverständlich offen für Kinder mit Behinderungen und einem besonderen Förderbedarf.

Seit 2009 haben wir bereits sehr gute Erfahrung mit der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder sammeln können. Wir erleben jeden Tag, dass die Unbefangenheit des miteinander Umgehens in diesem Alter noch besonders ausgeprägt ist. Durch das gemeinsame Spielen und Lernen in der Krippe bekommen die Kinder viele Anregungen und versuchen, diese nachzuahmen.
Je früher gemeinsame Erziehung beginnt, umso offener gehen Kinder und Erwachsene miteinander um.

Eingewöhnung

Um den Eltern und Ihrem Kind einen leichten und liebevollen Übergang von der Familie zur Krippe zu ermöglichen, stehen wir im ständigen Kontakt mit diesen und gestalten die Eingewöhnung nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“.
Dieses Modell ist speziell für Kinder unter drei Jahren entwickelt worden und basiert auf der Bindungstheorie nach J.Bowlby.

Für Ihr Kind sind Sie als Vater oder Mutter die wichtigste Bezugsperson. Nur Sie können Ihrem Kind die nötige Sicherheit geben, die es für seine Eingewöhnung in der Kinderkrippe braucht.

Das eine Kind braucht kürzere, das andere längere Zeit, um sich in den neuen Räumen und unter neuen Kindern und Erwachsenen wohlzufühlen. Jede Trennung ist ein kleiner Abschied und die Tränen der Trauer oder des Protestes gehören dazu. Oft fällt den Eltern der Abschied schwerer als den Kindern. Während bei den Kindern die Tränen schon nach wenigen Minuten und Augenblicken getrocknet sind, verlassen die Eltern die Krippe mit dem Bild des weinenden Kindes. Daher bieten wir Ihnen ein kurzes Telefonat an, um Ihnen mitzuteilen, wie es Ihrem Kind geht.

Was uns uns sehr am HERZEN liegt:

„Nehmen Sie sich Zeit, damit wir Schritt für Schritt einen guten Einstieg in die neue Lebensphase, gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind bieten können!“
Um diese sanfte Eingewöhnung gewährleisten zu können, starten nicht alle Kinder am gleichen Tag. In der Praxis bedeutet dies, dass wir die neuen Kinder zeitlich versetzt aufnehmen.

Zusammenarbeit mit Familien

Für die Umsetzung unseres pädagogischen Konzeptes ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern besonders wichtig. Folgende Formen der Elternarbeit finden in unserer Krippe statt:

Tür- und Angelgespräche

Diese kurzen Gespräche in der Bring- und Abholphase dienen dazu, Informationen über das aktuelle Befinden des Kindes zu bekommen bzw. weiterzugeben.

Elternabende

Diese Form der Elternarbeit verbinden wir mit den Begriffen Elterninformation und Elternbildung. Unsere pädagogische Arbeit und pädagogischen Themen werden den Eltern nahegebracht.

Einzelgespräche mit Eltern-/paaren

Hier findet ein Austausch zwischen ErzieherInnen und Eltern über die aktuellen Entwicklungsfortschritte eines Kindes statt. Wir unterstützen und ergänzen die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und versuchen, einen eventuellen Förderbedarf frühzeitig zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten zu besprechen.

Vor Aufnahme des Kindes erfolgt ein ausführliches Aufnahmegespräch, um Informationen über Gewohnheiten und Rituale des Kindes zu erhalten.

Transparenz durch die App ,,KiKom''
Um die Eltern bestmöglich an unserem pädagogischen Alltag teilhaben zu lassen, arbeiten wir mit einer App, welche extra für einen intensiv Austausch zwischen Einrichtung und Eltern entwickelt wurde.

Umgang mit Krankheit

Das Immunsystem unserer jungen Krippenkinder ist noch im Aufbau und daher sind sie noch häufiger von Krankheiten betroffen als wir Erwachsenen. Kranke Kinder benötigen Ruhe und Zeit, um sich zu Hause zu erholen - nur so kann sich das Immunsystem entwickeln.
Daher bitten wir Sie, alle folgenden Verhaltensmaßregeln zu beachten:

1

Kinder mit Fieber gehören nicht in die Krippe bzw. müssen abgeholt werden.

2

Gleiches gilt für Kinder, die sich innerhalb der letzten 24 Stunden übergeben haben oder Durchfall hatten.

3

All diese Kinder sollen erst dann wieder zu uns in die Einrichtung kommen, wenn sie mindestens 24 Stunden (ohne Medikament) fieberfrei und frei von Erbrechen und Durchfall sind, um so eine ständige Ansteckung der Erzieher und Kinder zu vermeiden.

4

Wir verabreichen keine Medikamente! In Ausnahmefällen ist eine ärztliche Bescheinigung des Arztes notwendig, um die Medikamenteneinnahme abzusichern. Die Einnahme von Medikamenten macht eine Unterschrift seitens der Eltern notwendig, da diese die Verantwortung übernehmen.

Das Schlafbedürfnis von Kindern

Ihre Kinder verbringen 4-7 Stunden in unserer Krippe. Wenn das Kind in die Krippe kommt, muss sein Schlafrhythmus mit dem Rhythmus der Kinderkrippe, mit dem seiner Familie und ihrer Arbeit in Einklang gebracht werden. Dies ist nicht immer einfach, aber möglich.
Wir möchten mit Ihnen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Kinder ausreichenden und erholsamen Schlaf bekommen, damit sie sich wohlfühlen, damit sie lernen und sich gut entwickeln können - zuhause und in der Krippe.

Ausgeschlafen geht´s mir gut. Dann bin ich offen für etwas Neues, ich bin wach, kann lernen, mir ist nicht kalt und ich habe Freude an anderen Menschen."
(Verein für Kinder e.V.)